Gestatten, Juliana, Baujahr 1989, Bücherjägerin! Auch wenn man etwas anderes vermuten könnte, lebe ich nicht in Wolperting (und habe von einem Besuch bisher abgesehen, denn wie heißt es so schön? Der letzte, der in der Wolper hing/ kam sicher nicht aus Wolperting) oder Buchhaim, und auch meine Schwertkampfkünste sind leider miserabel (ich bevorzuge den Degen). Mit meinem Namenspaten gemein habe ich die Liebe zum geschriebenen Wort und die Freude an kleinen und großen Abenteuern: Klettern, Wandern, Reisen und Wohnzimmerwagnisse im Rahmen von Pen-&-Paper-Rollenspielen. Ist der Buchdeckel mal zugeklappt und stehen die Wanderstiefel in der Ecke, bin ich Studiosus der Sprachwissenschaft in Dresden und beschäftige mich mit den Unzulänglichkeiten der althochdeutschen Grammatik.
Neben der Literatur ist meine zweite Passion die Fotografie. Wie der pratchetteske Otto Chriek verdiene ich meine Brötchen als Reportagefotografin (das zu-Staub-zerfallen bleibt mir dabei glücklicherweise erspart).
Für die Bibliotheka Phantastika verfasse ich Rezensionen, schreibe Portraits, teste örtliche Buchläden und rücke mit meiner Kamera dicken Folianten auf den Leib – glücklicherweise sind Bücher sehr geduldige Fotomodelle.
Einen Ehrenplatz in meinem Regal haben: Steven Eriksons “Spiel der Götter”, sämtliche Werke J.R.R. Tolkiens, die Lyonesse-Trilogie von Jack Vance und Greg Keyes “Chosen of the Changeling“-Reihe, Ursula LeGuins “Winterplanet“, die Werke der Brüder Strugatzki – und natürlich die Moers’sche “Stadt der Träumenden Bücher“.
Nostalgische Gefühle überkommen mich bei: … der Merlin-Reihe von T.A. Barrow, Cornelia Funkes “Drachenreiter” und diversen Don-Rosa- und Carl-Barks-Comics.
Lesevorlieben: Kluge Wortakrobaten, die vielschichtige Geschichten voller Sprachwitz, Technobabbel, Düsternis und staubtrockenem Humor erzählen, haben bei mir gute Karten. Eine klare “Gut”-und-“Böse”-Unterteilung finde ich meist zu uninspiriert, um zu begeistern (das durfte nur Tolkien, und selbst Sauron hat seine liebenswerten Seiten). Ob science-fiction-artige Zeitreisen und Maschinerien oder klassische Magieformen und spitze Elfenohren: Genregrenzen sind mir unwichtig, solange die Geschichte vor Phantasie und guten Einfällen sprüht – warum sonst sollte es ‘Fantasy’ heißen?