– leider geschlossen seit Juli 2011 –
Der gewöhnliche Bücherwurm hat in Wien mit einem ganz speziellen Problem zu kämpfen: man sitzt immer wieder fürchterlich lange irgendwo herum. Sei es, weil die Kaffeehäuser so einladend sind, einem vom vielen Sightseeing die Füße schmerzen, das Riesenrad auf dem Prater klemmt oder man genötigt wurde, ein Musical zu besuchen. Man sitzt. Und was tut ein Bibliophiler, wenn er nach 5 Minuten feststellt, dass sich wohl auf absehbare Zeit Riesenrad, Stephansdom, Bedienung und Handlung nicht von der Stelle bewegen werden? Richtig, er greift zum Buch und beginnt zu lesen. Was dummerweise dazu führt, dass innerhalb kürzester Zeit der mitgebrachte Lesestoff zur Neige geht und Nachschub her muss.
Hier trifft es sich wie gerufen, dass Wien und London kulturell nicht nur durch die wunderbare Architektur und Sprachen, die ganz entfernt mit dem Deutschen verwandt sind, verbunden werden, sondern auch durch einen Buchladen: den British Bookshop.
Strategisch günstig platziert zwischen Stephansdom und Stadtpark, in unmittelbarer Nachbarschaft des Musicalhauses Ronacher und eines Cafés, findet hier der des Englischen mächtige Büchernarr nahezu alles, was das Herz begehrt.
Nicht nur normale Belletristik, sondern auch eine große Auswahl an Krimis und historischen Romanen, einen verführerischen Tisch mit Leseempfehlungen, Kinderbücher, die neusten Lonely Planets, ein Angebot an Geschichtsbüchern, das die meisten Thalias nicht einmal auf deutsch bieten können und außerdem noch eine Regalzeile mit Fantasybüchern, die nicht nur hervorragend, sondern seit einiger Zeit auch aus forumosischer Hand bestückt ist.
Und sollte es tatsächlich vorkommen, dass mal ein Buch nicht vorrätig ist, so braucht man sich nur an die freundliche Angestellte zu wenden, die es gerne bestellt oder zumindest, in den Worten Terry Gilliams, weiß, wo man es kriegen kann.
Die Kehrseite dieser Fülle an Büchern ist eine gewisse Trance, die den Bücherwurm befällt sobald er den Laden betritt – und bisher jeden Versuch des Autors, ein Foto des Ladeninneren zu knipsen zunichte machte. So ist es auch kein Wunder, dass bisher keine Berichte über Besucher dieser Seite vorliegen, die es schafften, den Bookshop zu verlassen ohne zuvor ein Buch gekauft zu haben.
Der Leser sei also gewarnt: das Betreten ist auf des eigenen Geldbeutels Gefahr.
Zum Schluss noch ein kleines Schmankerl, speziell für Besucher dieser Seite:
Wer der großen blonden Verkäuferin, im Zweifelsfall am lauten Gefluche über ihren PC zu erkennen, die Losung “Der Zwerg schickt mich” zuflüstert, erhält als Präsent ein original British-Bookshop-Lesezeichen mit exklusiver Forumosen-Signatur.
Aber sagt es nicht dem Elb.