Bibliotheka Phantastika gratuliert nachträglich Gillian Bradshaw, die vor zweieinhalb Wochen ihren 65. Geburtstag feiern konnte. Es ist eigentlich ziemlich selten, dass eine Autorin, die mit ihrem unzweifelhaft der Fantasy zurechenbaren Erstling recht erfolgreich ist, sich danach von der Fantasy ab- und einem nicht-phantastischen Genre zuwendet, aber genau das hat die am 14. Mai 1956 in Washington DC geborene Gillian Marucha Bradshaw getan. Denn nach der aus Hawk of May (1980), Kingdom of Summer (1981) und In Winter’s Shadow (1982) bestehenden Artus*-Trilogie mit dem Titel Down the Long Wind hat sie zunächst ein paar Jahre lang historische Romane geschrieben, die keine (oder allenfalls marginale) phantastische Elemente enthalten. Wobei diese Tendenz in gewisser Hinsicht schon an den Bänden ihrer etwas anderen Artus-Trilogie ablesbar war.
Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Artus anscheinend ein sehr angesagtes Thema: so legte Mary Stewart 1979 den letzten Band ihrer Merlin Trilogy vor, von Richard Monaco erschienen 1977-1980 die ersten drei Bände seiner Saga of Parsival, Thomas Berger steuerte 1978 Arthur Rex bei, David Drake 1979 The Dragon Lord, Parke Godwin veröffentlichte 1980 Firelord, und als Marion Zimmer Bradley dann schließlich 1983 mit The Mists of Avalon ein nicht nur im englischen Sprachraum erfolgreicher, sondern auch in viele Sprachen übersetzter Bestseller glückte, öffnete sie die Schleusen für die nächste Flutwelle an Artus-Romanen. Alle genannten Werke interpretieren den Mythos jeweils auf ihre eigene Weise, und genau das macht auch Gillian Bradshaw, wobei die große Besonderheit ihrer Version darin besteht, dass ihre Artus-Trilogie – die völlig zu recht als die vielleicht schönste Nacherzählung des Mythos gilt – gar keine solche, sondern eine Gawain-Trilogie ist. In der Gawain allerdings Gwalchmai heißt (wie generell viele Figuren die ungebräuchlicheren und daher ungewohnten keltischen Namen tragen).
Gwalchmai – der titelgebende Hawk of May und Ich-Erzähler des ersten Bands – ist der mittlere Sohn von König Lot und Königin Morgawse von den Orkneys, die sich nach dem Tod Uther Pendragons zwar Artus unterworfen haben, doch im Geheimen an seinem Sturz arbeiten. König Lot verachtet Gwalchmai, der im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Agravain kein Krieger ist, und daher schließt er sich seiner Mutter an, die sich der Zauberei verschrieben hat. Doch als Morgawse bei einem magischen Ritual zu weit geht, wendet Gwalchmai sich entsetzt von ihr ab und flieht. Das Ziel seiner Flucht ist der Hof von König Artus, doch dort ist er längst nicht so willkommen, wie er gehofft hat – und das, obwohl er ein magisches Schwert und ein ganz besonderes Pferd mitbringt … Der zweite Band Kingdom of Summer wird aus der Sicht von Rhys ap Sion erzählt, einem Bauernjungen, den Gwalchmai als Knappe mit nach Camlann gebracht hat und der direkt in die Auseinandersetzung zwischen Gwalchmai und seiner Mutter, die sich mit Maelgwn, dem König von Erin, gegen Artus verbündet hat, hineingezogen wird. Im dritten Band In Winter’s Shadow kommt Medraut, Gwalchmais jüngster Bruder, der Artus aus tiefstem Herzen hasst, nach Camlann und beginnt, Unfrieden unter Artus’ Gefolgsleuten zu stiften. Königin Gwynhwyfar, die Ich-Erzählerin, erkennt wie einige andere die Gefahr, die Medraut für Artus und seine Vision eines geeinten Britannien darstellt, doch letztlich ist sie – wenn auch unbeabsichtigt – mit verantwortlich für die Geschehnisse, die zum allseits bekannten Ergebnis führen …
Die drei Bände, die auf Deutsch als Der Falke des Lichts (1982), Das Königreich des Sommers (1983) und Die Krone von Camelot (1984) – teils unter dem Obertitel Die Ritter der Tafelrunde, teils als Die Artus-Saga – erschienen sind (und zwar in etlichen Versionen in sechs verschiedenen Verlagen bzw. Imprints), unterscheiden sich in Bezug auf ihre Stimmung deutlich voneinander. Das liegt einerseits natürlich am jeweiligen Thema, andererseits an den unterschiedlichen Ich-Erzählern. Gwalchmai, der mit Lugh of the Long Hand verwandt ist und seiner Mutter bei ihren Zaubereien zugesehen hat, blickt naturgemäß ganz anders auf die Welt als der bodenständige Rhys oder die christlich erzogene Gwynhwyfar, die durch ihre Rolle auch immer das große Ganze im Blick haben muss. Doch ganz egal, wer die Geschichte erzählt – allen drei Bänden gemein ist Bradshaws fast poetische und ungemein lesbare Erzählstimme.
Nach dem Abschluss ihrer Version des Artus-Mythos wandte Gillian Bradshaw sich – wie schon erwähnt – dem historischen Roman zu und veröffentlichte im Jahresabstand drei Romane, die in der Spätantike im östlichen Teil des zerfallenden römischen Imperiums spielen und in deren Mittelpunkt jeweils eine interessante Frauenfigur steht. In The Beacon at Alexandria (1986; dt. Der Leuchtturm von Alexandria (1988)) ist dies die junge Charis, die vor einer ungewollten Heirat als Eunuch verkleidet nach Alexandria flieht, um dort Medizin zu studieren und dabei in Ereignisse gerät, die sie letztlich bis an die Grenze von Thrakien führen. In The Bearkeeper’s Daughter (1987; dt. Die Tochter des Bärenzähmers (1989)) ist es die aus einfachen Verhältnissen stammende Kaiserin Theodora (auf die sich der Titel bezieht), und in Imperial Purple (1988 (US-Ausgabe); auch als The Colour of Power (1989 UK); dt. Die Seidenweberin (1991)) gerät Demetrias, eine als Seidenweberin in Tyrus lebende Sklavin des byzantinischen Staats in ein Komplott mit dem Ziel, Kaiser Theodosius zu stürzen. Alle drei Romane schildern das Leben in spätrömischer Zeit auf faszinierende Weise und gewähren einen Blick in Ecken des Imperiums, die ansonsten nicht so oft als Handlungsschauplatz dienen; The Beacon at Alexandria ist darüberhinaus eines der überzeugendsten Beispiele für das (vor allem im historischen Roman) gern genutzte Motiv der als Mann verkleideten Frau.
Horses of Heaven (1991; dt. Himmelsreiter (1992)) unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von den vorangegangenen Romanen: im Setting (dem Königreich Ferghana im äußersten nordöstlichen Zipfel des längst zerfallenen ehemaligen Riesenreichs Alexanders des Großen im zweiten vorchristlichen Jahrhundert – sprich: einem Gebiet und einer Zeit, über die nur sehr wenig bekannt ist), im Thema (einer politischen Heirat zwischen Mauakes, dem sakischen König von Ferghana, und Heliokleia, einer griechisch-baktrischen Prinzessin, und den Problemen, die sich aus ihren unterschiedlichen religiösen Hintergründen, Wünschen und Zielen ergeben, wobei Mauakes’ Sohn Izak die problematische Gemengelage noch zusätzlich verkompliziert) und last but not least in der Tatsache, dass in Horses of Heaven erstmals wieder deutliche Fantasyelemente vorhanden sind, die unter anderem auf die dem Roman zugrundeliegende griechische Sage zurückzuführen sind (auf die auch der Originaltitel verweist) und ihn mehr oder weniger zu einem historischen Fantasyroman machen.
Danach folgten drei Fantasykinderbücher, die Gillian Bradshaw auf Anregung ihrer Söhne hin geschrieben hat (bzw. deren Inhalt sie sich zusammen mit ihnen ausgedacht hat): The Dragon and the Thief (1991), The Land of Gold (1992) und Beyond the North Wind (1993), ehe sie sich mit Island of Ghosts (1998) erneut dem historischen Roman zugewandt hat.
Island of Ghosts (dt. Die Reiter der Sarmaten (1992))** spielt dann wieder im römischen Imperium, dieses Mal im zweiten nachchristlichen Jahrhundert an seiner Westgrenze – oder, genauer: auf den britischen Inseln. Hierhin wurde ein Kontingent sarmatischer Auxiliartruppen abkommandiert, um die römischen Einheiten unter Centurio Facilis zu unterstützen. Die schwer gepanzerten Lanzenreiter werden von drei Kommandeuren angeführt, die alsbald in den unter der Oberfläche schwelenden Konflikt zwischen den einheimischen Kelten und den römischen Besatzern hineingezogen werden, und Ariantes, der besonnenste der drei Anführer, muss eine folgenschwere Entscheidung treffen. Island of Ghosts – der Titel ist eine Anspielung darauf, dass für die Sarmaten das Meer etwas vollkommen Unbekanntes und Unverständliches ist und auf einer Insel in diesem Meer eigentlich nur Geister leben können – ist ein spannender Abenteuerroman mit Intrigen, Schlachten und Kämpfen, und der Ich-Erzähler Ariantes ist eine Figur, die auch sehr gut in einen Guy-Gavriel-Kay-Roman passen würde.***
Mit The Sand-Reckoner (2000; dt. Säulen im Sand (1997)) ist Gillian Bradshaw erstmals von ihrem Konzept abgewichen, keine historischen Personen zu Hauptfiguren ihrer Geschichten zu machen, denn im Mittelpunkt des Romans steht der griechische Mathematiker, Physiker und Ingenieur Archimedes, der während des ersten punischen Kriegs in seine Heimatstadt Syrakus zurückkehrt, als sie von einer römischen Invasion bedroht wird. Bradshaw, die sich nach eigener Aussage von Physikern in ihrem Freundeskreis inspirieren ließ, zeichnet Archimedes als sympathischen Nerd, der mit den alltäglichen Tücken des Daseins wesentlich mehr Probleme hat, als damit, seine theoretischen Erkenntnisse in für kriegerische Zwecke anwendbare Konzepte umzuwandeln – und der irgendwann erkennt, dass es neben der Schönheit der Mathematik auch noch andere schöne Dinge gibt.
Nach einem kurzen Ausflug in die SF – The Wrong Reflection (2000) und Dangerous Notes (2001) – machte Gillian Bradshaw auf ihrer Rückkehr aus der Zukunft mit The Wolf Hunt (2001) ausnahms- und für sie untypischerweise im Mittelalter Station, denn der auf Deutsch als Das Lied des Wolfes (1997) erschienene Roman spielt im 12. Jahrhundert und basiert auf Bisclavret, einem der zwölf Lais der mittelalterlichen französischen Dichterin Marie de France und wartet mit edlen Rittern, schönen, aber nicht immer vertrauenswürdigen Frauen, einem Werwolf und einer Liebesgeschichte auf, die etwas mehr als sonst im Mittelpunkt der Handlung steht.
In Cleopatra’s Heir (2002; dt. Der Sohn der Cleopatra (2006)) geht es dann wieder zurück in die römische Antike; nach Archimedes in The Sand-Reckoner ist mit Caesarion, dem Sohn von Caesar und Cleopatra in diesem Roman – dem letzten, der ins Deutsche übersetzt wurde – erneut eine historische Person die Hauptfigur. Dieses Mal hat Gillian Bradshaw sich allerdings ziemliche Freiheiten genommen (so dass man den Roman fast als Alternativwelt-Geschichte bezeichnen könnte), denn Caesarions kurzes Leben bietet nicht viel Raum für eine romanlange Handlung. Render Unto Caesar (2003) spielt – wie schon der vorangegangene Roman – im 1. vorchristlichen Jahrhundert, allerdings erstmals im Zentrum des römischen Imperiums: sprich, in Rom. Hier versucht der aus Alexandria stammende griechische Händler Hermogenes bei einem mächtigen Konsul ihm zustehendes Geld einzutreiben, was sich als reichlich schwierig erweist, obwohl er mit der Gladiatrix Cantabra eine Verbündete gewinnt, die ihm tatkräftig zur Seite steht.
Nach einem Zwischenspiel in Form eines SF-Thrillers – The Somers Treatment (2003) – geht es in Alchemy of Fire (2004) ins Jahr 672 n.Chr. und nach Konstantinopel, wo Anna, die Ex-Konkubine eines Bruders des Kaisers, ein einfaches Leben als Parfümherstellerin führt und versucht, ihre Tochter abseits der Palastintrigen aufwachsen zu lassen. Das funktioniert so lange, bis sie den aus Baalbek stammenden Alchemisten Kallinikos kennenlernt, der an einer geheimen Waffe arbeitet, die sich letztlich als griechisches Feuer entpuppt und Konstantinopel bei einem vermutlich alsbald bevorstehenden Angriff der Araber vielleicht das Schicksal seiner Heimatstadt ersparen könnte.
Danach schrieb Gillian Bradshaw zwei zeitgenössische Thriller – The Elixir of Youth (2006) dreht sich um Stammzellenforschung, Bloodwood (2007) um illegale Abholzung – ehe sie sich wieder Zeiten und Schauplätzen zuwandte, die sie bereits zuvor besucht hatte.
The Dark North (2007) – das ist Anfang des dritten Jahrhunderts das nördliche Britannien, oder, genauer, die Gegend um den Hadrianswall, die schon in Island of Ghosts Schauplatz der Handlung war, und auch dieses Mal ist mit dem aus Äthiopien stammenden Kundschafter Memnon ein Nichtrömer die zentrale Figur. Genau wie Ariantes, der Anführer der sarmatischen Lanzenreiter, gerät auch Memnon in eine Intrige, die sich dieses Mal allerdings in der Familie von Kaiser Septimius Severus entspinnt, der höchstpersönlich den Feldzug anführt, durch den endlich Caledonia (das ist mehr oder weniger Schottland) dem Imperium einverleibt werden soll. In The Sun’s Bride (2008) geht es zurück ins östliche Mittelmeer des dritten vorchristlichen Jahrhunderts, oder genauer nach Rhodos, der Insel, deren Beiname dem Roman – in dem der Steuermann Isokrates auf der Jagd nach Piraten in eine größere Intrige gerät – seinen Titel verleiht.
Mit ihren nächsten beiden Romanen London in Chains (2009) und A Corruptible Crown (2011) wandte Gillian Bradshaw sich dann einem ganz anderen Setting zu, denn in ihnen erzählt sie die Geschichte einer jungen Frau, die in den Wirren des englischen Bürgerkriegs (1641-1652) nicht nur zu überleben, sondern sich eine Existenz aufzubauen versucht. Dies waren die letzten historischen Romane, die Gillian Bradshaw veröffentlicht hat – und die letzten Romane für Erwachsene, die bei einem Verlag erschienen sind. Ihr nächstes Projekt hat sie nämlich als Selfpublisherin herausgebracht, weil sie anscheinend keinen Verlag dafür gefunden hat – und das, obwohl es gewissermaßen eine Rückkehr zu ihren Anfängen darstellt.
Denn bei der 2011 nur als eBooks erschienenen, aus den vier Bänden Magic’s Poison, The Enchanted Archive, The Duke’s Murder und The Iron Cage bestehenden Sequenz, deren Obertitel mit dem des ersten Bands identisch ist, handelt es sich um einen echten Fantasyzyklus, der in einem vage an Nordwesteuropa erinnernden, ahistorischen Setting angesiedelt ist und in dem es um politische Intrigen und den Einsatz von Magie geht, die mit einem angeblich schon lange ausgestorbenen Volk von Schlangenmenschen zusammenhängt.°
Danach hat es nur noch zwei SF-Kinderbücher von ihr gegeben – The Alien in the Garden (2014) und Aliens on Holiday (2016) – und seither ist Gillian Bradshaw als Autorin verstummt. Über die Hintergründe kann man nur spekulieren. In ihrem nicht mehr existierenden Blog hat sie einmal etwas von einem Writer’s Block angedeutet, und wahrscheinlich hat sich auch die Tatsache, dass sie für ihr Fantasyprojekt keinen Verlag gefunden hat, nicht unbedingt förderlich auf ihre Motivation ausgewirkt. Vielleicht hat sie aber auch einfach nur festgestellt, dass sie alle Geschichten erzählt hat, die sie erzählen wollte (genau so, wie sie anscheinend nach Beendigung der Artus-Trilogie festgestellt hat, dass ihr Metier eher der historische Roman und nicht die Fantasy ist). Letzteres war vor allem für die Fantasyafficionados bedauerlich, denn so viel Fantasy wie in Hawk of May ist weder in Horses of Heaven noch in The Wolf Hunt (sondern allenfalls im Magic’s-Poison-Vierteiler) zu finden. Dass es jetzt möglicherweise auch keine historischen Romane mehr von ihr geben wird – egal, ob mit oder ganz ohne phantastische Elemente – macht das Bedauern keineswegs geringer.
* – auch wenn Artus im Original natürlich Arthur heißt, habe ich mich für das hierzulande so gebräuchliche Artus entschieden (aber die anderen originalen Namen beibehalten)
** – ich habe die Sache mehrfach überprüft, aber es scheint tatsächlich so zu sein, dass dieser und die beiden folgenden Romane zuerst auf Deutsch und danach erst auf Englisch erschienen sind, sprich: dass es sich bei den deutschen Ausgaben eigentlich um Welterstveröffentlichunge handelt
*** – fun fact: es gibt ernstzunehmende Historiker, die der Ansicht sind, dass das historisch verbürgte Auftreten der sarmatischen Lanzenreiter in Britannien und Gallien sich zumindest in Teilen des Artus-Mythos niedergeschlagen hat
° – mehr kann ich dazu leider nicht sagen, denn ich bin erst bei der Recherche für diesen Beitrag auf die vier Bücher gestoßen … und aufgrund meiner Nicht-Begeisterung für eBooks wird es wohl auch noch dauern, bis ich mir sie zulegen werde
Toller Artikel! Habe noch nichts von ihr gelesen und mich bisher nur mit ihren Artus-Romanen für die Fantasybestenliste beschäftigt. Von ihren historischen Romanen wusste ich nichts. Die klingen aber ganz interessant.
Danke, Pogo, das freut mich!
Ich habe ehrlich gesagt lange mit mir gerungen, ob es sinnvoll ist, einer Autorin, die doch recht wenig Fantasy geschrieben hat, einen so langen Beitrag zu widmen bzw. zu fast allen ihren historischen Romanen etwas zu sagen. Aber erstens lese ich auch ihre historischen Romane sehr gern bzw. habe sie sehr gern gelesen (was vermutlich u.a. damit zu tun hat, dass sie fast alle in meiner Lieblingsepoche angesiedelt sind), und zweitens haben für mich gerade historische Romane, die in der Antike oder im MA spielen, eine große Nähe zur Fantasy.
Hinzu kommt, dass ihre Erzählstimme der von Guy Gavriel Kay mMn ziemlich ähnlich ist (und auch bei Kay sind die Fantasy-Elemente ja meist sehr zurückgenommen, beschränken sich manchmal auf das eben nicht historische, sondern nur eng an eine historische Epoche angelehnte fiktive Setting), so dass ich ihre historischen Romane seinen Fans fast unbedenklich empfehlen würde.
Und letztlich machen wir das ja eh mehr oder weniger nach Lust und Laune und versuchen, es irgendwie hinzubiegen, wenn wir unbedingt etwas über einen bestimmten Autor oder eine bestimmte Autorin machen wollen. 😉
Von daher freut es mich wirklich, wenn du mit diesem etwas mehr (oder üppiger) über den Tellerrand schwappenden Beitrag etwas anfangen kannst.
“Von daher freut es mich wirklich, wenn du mit diesem etwas mehr (oder üppiger) über den Tellerrand schwappenden Beitrag etwas anfangen kannst.”
Absolut. Ich lese ja auch gerne historische Romane. Und sehe da durchaus eine Schnittmenge was die Leser*innen angeht.
Auch von mir herzlichen Dank! Die Artus- Bände zählen zu meinen Liebingsbearbeitungen der Sage, und der “Falke des Lichts” ist definitiv eines meiner Lieblingsbücher seit mittlerweile Jahrzehnten. Umso schändlicher, dass ich von Bradshaw sonst nichts kenne, aber nach deinem Beitrag habe ich fest vor, das zu ändern und es mit einem historischen Roman zu versuchen. Der Vergleich mit Kay ist umso verlockender.
Schön, dass auch für dich mal etwas dabei war/ist, Seyra. Der Falke des Lichts ist auch eins meiner Lieblingsbücher. 😉 Ich mag alle drei Bände sehr gern, aber der erste ist nochmal was Besonderes.
Aber ich habe eben auch ihre historischen Romane immer gern gelesen (wobei ich die beiden, die in der Zeit des englischen Bürgerkriegs spielen, nicht kenne – und The Sun’s Bride fehlt mir auch noch). Sonst hätte ich ihr auch niemals einen – im Vergleich zu ihrer Bedeutung für die Fantasy – so umfangreichen Beitrag gewidmet.
Wenn du wirklich mal einen ihrer historischen Romane ausprobieren willst und Tipps brauchst, kannst du dich gerne melden. Generell sind ihre früheren Romane noch etwas besser als ihre späteren (wobei die nicht schlecht und mMn immer noch sehr gute historische Romane sind; aber es sind eben keine Bradshaw-Highlights mehr). Und ich bin wirklich gespannt, ob du mir im Hinblick auf den Vergleich mit G.G. Kay zustimmen oder widersprechen würdest. 😉