Zum 70. Geburtstag von David M. Alexander

Bibliotheka Phantastika gratuliert David M. Alexander, der heute 70 Jahre alt wird. Auch der am 21. August 1945 in Rochester im amerikanischen Bundesstaat New York geborene David Michael Alexander zählt zu den Autoren, die vergleichsweise wenig zu den phantastischen Genres beigetragen haben, und das größtenteils in Form von Kurzgeschichten. Doch neben ca. zwanzig Kurzgeschichten hat er auch einen SF- und einen … nennen wir ihn Science-Fantasy-Roman verfasst – und Letzterer ist interessant genug, um David Alexander anlässlich seines Geburtstags hier zu erwähnen.
Fane von David M. AlexanderDenn bei Fane (1981; dt. Fane (1984)) handelt es sich um einen Roman, der – wie schon aus der Widmung hervorgeht – offensichtlich eine Hommage an Jack Vance darstellt. Fane ist der Name eines Planeten im östlichsten Spiralarm der Milchstraße (genauer: im Sternennebel des Großen Hundes), den sich die dort lebenden Bevölkerungsgruppen – die einheimischen Fanier und die auf dieser Welt gestrandeten Menschen und Ajai – mehr oder weniger friedlich teilen. Das Besondere an Fane ist, dass hier die typischen Errungenschaften moderner Zivilisationen wie Maschinen und Energieleitungen nicht funktionieren. Stattdessen fußt die multikulturelle Gesellschaft auf Magie, Hexerei und Zauberformeln, deren Beherrschung den Weg zu Einfluss, Wohlstand und Macht ebnen kann. Und wenn man ein richtig guter Hexenmeister ist … tja, dann sind den persönlichen Ambitionen keine Grenzen gesetzt. Daher ist es kein Wunder, dass der überaus erfahrene und geübte Hexenmeister Greyhorn sich ganz große Ziele setzt – sprich: sich zum Herrscher Fanes machen will. Dumm ist nur, dass ihm aufgrund einer unglücklichen Verkettung von Zufällen dabei sein in magischen Dingen anscheinend gänzlich unbegabter Neffe Grantin in die Quere kommt …
Mit Fane ist David M. Alexander fraglos ein unterhaltsames Jack-Vance-Pastiche gelungen, das in vielen Dingen – beim Setting, den überraschenden Plotwendungen, dem Umgang der Figuren miteinander oder auch der Art und Weise, wie die eher unangenehmeren Protagonisten über ihre selbst ausgelegten Fallstricke stolpern – den Geist der Romane des Altmeisters atmet. Einzig und allein Grantin ist ihm im Vergleich zu Vances doch recht häufig sehr ambivalent gezeichneten Hauptfiguren ein bisschen zu glatt geraten. Dessen ungeachtet ist Fane ein leicht und locker geschriebener Abenteuerroman, an dem man vor allem als Jack-Vance-Afficionado durchaus Spaß haben kann.
Außer seinen Beiträgen zum phantastischen Genre hat David M. Alexander, der lange Jahre hauptberuflich als Anwalt gearbeitet hat, noch ein gutes Dutzend Krimis verfasst, die – um etwaige Verwechslungen mit anderen Autoren gleichen Namens zu vermeiden – unter dem Pseudonym David Grace veröffentlicht wurden. Besagtes Pseudonym wurde auch für die 2010 erschienene Neuausgabe von Fane verwendet, der bei dieser Gelegenheit auch gleich ein neuer Titel – The Accidental Magician – verpasst wurde.

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