Zum 35. Geburtstag von Scott Lynch

Bibliotheka Phantastika gratuliert Scott Lynch, der heute seinen 35. Geburtstag feiert. Mit seinem Debutroman konnte der am 2. April 1978 in St. Paul, Minnesota, geborene Lynch große Erwartungen wecken und wurde als einer der erfolgversprechendsten Newcomer des Genres gefeiert. The Lies of Locke Lamora (2006, dt. Die Lügen des Locke Lamora (2007)), der Auftakt der auf sieben Bände ausgelegten Reihe um die Gentleman Bastards, hat nicht nur ein The Lies of Locke Lamora von Scott Lynchungewöhnliches Setting zu bieten, nämlich die an Venedig erinnernde Handelsmetropole Camorr, die über eine ebenso ausgedehnte Unterwelt wie dekadente Oberschicht verfügt, sondern schafft es auch, die Figur des charmanten Trickbetrügers sehr erfolgreich in dieses hochmagische Fantasy-Setting zu übertragen, und weist außerdem eine geschickte Handlungsführung auf zwei Zeitebenen auf. Im zweiten Band Red Seas Under Red Skies (dt. Sturm über roten Wassern (2008)), der ein Jahr darauf folgte, verlagert sich der Handlungsort in einen anderen Stadtstaat, und Locke Lamora muss nicht nur mit einem neuen Großbetrug und alten Feinden fertig werden, sondern auch mit Piraten.
Mit dem angekündigten dritten Band The Republic of Thieves kam die Reihe zu einem vorläufigen Stillstand, da sich die Veröffentlichung aufgrund verschiedener (unter anderem gesundheitlicher) Probleme des Autors immer weiter verschob. Ob die Gentleman Bastards letztlich eine Reihe von Gaunerepisoden werden oder doch ein epischer Handlungsbogen auf Locke Lamora und Jean Tannen wartet, der auch zu dem durchaus immer wieder durchbrechenden Hang zur Brutalität in den Beschreibungen passen würde, muss sich erst noch erweisen – vielleicht noch in diesem Jahr, denn es sieht so aus, als könne es mit dem aktuellen Erscheinungstermin von The Republic of Thieves tatsächlich klappen. Zu wünschen wäre es Scott Lynch und seinen Lesern und Leserinnen, nicht zuletzt, weil er auch mit seinem unvollendeten Online-Romanprojekt Queen of the Iron Sands bewiesen hat, dass durchaus noch andere Geschichten als die der Gentleman Bastards in ihm stecken.

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