Nachdem Josarian der Feuerbringer wurde, wie es die Prophezeiung vorhersagte, und die Valdani besiegte, die Sileria seit Jahrhunderten regiert hatten, wurde er von seinen Verbündeten verraten und vom gefürchteten Weißen Drachen getötet. Diese tödliche Kreatur war von Kiloran, dem mächtigesten Wasserherrn in Sileria, geschaffen worden. Tansen, Josarians Blutbruder, führt nun den Kampf gegen die Wasserherren an. Als die Vulkangöttin Dar in Erdbeben und Lavaströmen ihre Wut über den Verlust des Feuerbringers auslässt, erschaffen die Kräfte von Schicksal, Prophezeiung und Magie neue Helden, welche aus den zerstörten Bergdörfern, aus den dürstenden Städten, vom Meer und sogar von unter der Erde kommen.
– She was the destroyer goddess, wiping out whole villages on a whim, exploding in showers of lava and molten rock which set the surrounding mountains on fire and blackened the sky with ash. –
Nachdem uns Laura Resnick nach dem ersten Teil so ziemlich im Regen hat stehen lassen und man den zweiten Teil gar nicht erwarten konnte, entschädigt sie uns dafür mit einer unglaublich guten Fortsetzung der Chronik.
Die Handlung knüpft nahtlos an die Vorgänger an und überrascht durch ebenso viele Wendungen. Zwar verliert die Handlung besonders in der ersten Hälfte des Buches an Fahrt, das resultiert aber aus dem Ende des zweiten Teils: Die chaotischen Zustände und Machtrangeleien nach Josarians Tod stehen vorerst im Vordergrund. Langeweile kommt trotzdem nicht auf, den Resnick baut immer wieder Nebenhandlungen auf, die am Ende dann zu einem großen Strang verschmelzen.
Wie schon im Vorgänger trifft der Leser hier neben den Hauptcharakteren auf viele Nebencharaktere, die vielschichtig und lebendig dargestellt werden. Der Roman wird zum großen Teil von den Charakteren getragen, und diese erstaunen immer wieder: Vermeintliche Hauptcharaktere verschwinden gewaltsam von der Bildfläche, scheinbare Nebencharaktere entwickeln eine eigene Geschichte und sind entscheidend für die Handlung.
Resnicks Englisch lässt sich gut lesen, bis auf einige Wörter, die ich nachgeschaut habe, müsste jeder, der Englisch in der Schule gehabt hat, dem Buch folgen können.
Am Ende merkt man deutlich, dass dies nur der eine Teil einer Geschichte ist: abrupt endet das Buch ohne in irgendeiner Weise die Handlung zu beenden. Im Nachwort erfährt man aber auch warum: der Verlag war nicht in der Lage, die Geschichte in einem Buch zu drucken, und machte kurzerhand zwei draus. Dem Leser kann das nur recht sein, hätte Resnick sonst zu viel von ihrer einmalig guten Geschichten streichen müssen!
Anmerkung: Laura Resnick hat ihre Reihe Chronik von Sirkara genannt, der Name Sirkara ist der Name des Mittleren Meeres, er heißt übersetzt “Herz der Welt”. Die Handlung spielt auf der Insel Sileria, die im Mittleren Meer liegt. Da es aber auch viel um das Festland drumherum geht, die dortigen Reiche etc., hat Resnick die Chronik danach benannt.