Douglas Adams

portraitiert von Fremdling, moyashi

Douglas AdamsDouglas Noël Adams wurde am 11. März 1952 in Cambridge geboren († 11. Mai 2001). Der britische Schriftsteller erlangte vor allem durch seinen satirischen Science-Fiction Roman The Hitchhicker’s Guide to the Galaxy (Per Anhalter durch die Galaxis) internationale Bekanntheit. Er war ein überzeugter Atheist, der sich aufgrund seiner Begeisterung für den Evolutionsbiologen Richard Dawkins auch gerne als Dawkinsist bezeichnete.
Nach der Scheidung seiner Eltern zog Douglas Adams mit seiner Mutter nach Brentwood in Essex, wo er zunächst mit seiner jüngeren Schwester aufwuchs. Durch die erneute Heirat beider Elternteile folgten in den nächsten Jahren noch drei Halbgeschwister.

Adams besuchte zunächst die Primrose Hill Primary School in Brentwood. Im Alter von neun Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung an der Brentwood School, auf die auch andere bekannte Größen wie Jack Straw, Robin Day und David Irving gegangen sind. Douglas Adams stach während seiner Schulzeit nicht nur durch seine körperliche Größe von 1,92m im Alter von zwölf Jahren heraus. Er zeigte bereits in diesen jungen Jahren sein schriftstellerisches Talent, gewann Literaturwettbewerbe und erhielt mehrmals eine Auszeichnung für kreatives Schreiben. Der junge Adams interessierte sich daneben aber auch sehr für naturwissenschaftliche Fächer.
Sein erster veröffentlichter Text – eine humorvolle Kurzgeschichte über einen Mann, der in der Londoner U-Bahn sein Gedächtnis verliert und sich im Fundbüro danach erkundigt – wurde, wie einige andere seiner frühen Werke auch, in einem Science-Fiction Magazin für Jugendliche veröffentlicht.
Später besuchte Douglas Adams das St. John’s College, wo er seinen Bachelor und Master in Englischer Literatur machte.
Er arbeitete während seines Studiums als Aushilfskraft, um sich eine Anhalter-Reise durch Europa finanzieren zu können. Während dieser Reise kam ihm die Idee für seinen erfolgreichsten Roman The Hitchhicker’s Guide to the Galaxy.

Hitchhiker's Guide to the GalaxyMit dem festen Vorsatz Schriftsteller zu werden, arbeitete Douglas Adams nach seinem Abschluss zunächst mit der bekannten Gruppe Monty Python zusammen, wo er sowohl Akteur als auch später mitwirkender Autor war. 1977 schloss er einen Vertrag für die Ausstrahlung einer Science-Fiction-Radiosendung ab, welche Adams zu seinem Durchbruch als Autor verhelfen sollte. Die Sendung, erstmals ausgestrahlt 1978 bei BBC Radio 4, trug den Titel The Hitchhicker’s Guide to the Galaxy. Die Sendung fand so großen Anklang, dass Adams die Episoden der Sendung zwischen 1979 und 1982 in Buchform niederschrieb und als Trilogie heraus brachte. Die Bücher wurden rasch zu Bestsellern und so folgten ihnen 1984 ein vierter Band, So Long, and Thanks For All the Fish (Macht’s gut, und danke für den Fisch), und 1992 der fünfte und letzte Teil Mostly Harmless (Einmal Rupert und zurück). Wie die meisten seiner Werke zeichnet sich auch The Hitchhicker’s Guide to the Galaxy durch seinen humorvollen, sarkastischen und satirischen Stil aus. Auch wenn man hierbei inhaltlich in eine fremdartige und absurde Welt versetzt wird, erkennt man doch sehr viele Themen wie Wirtschaft, Bürokratie und Gesellschaftsproblematiken wieder, die überspitzt dargestellt und parodiert werden.
Viele Elemente der Reihe schafften den Sprung über die Literatur hinaus ins die reale Welt. So wurde ein 1998 entdeckter Asteroid nach dem Protagonisten Arthur Dent benannt, die von Altavista/Yahoo angebotene Übersetzungssoftware trägt den Namen Babel-Fish, das Instant-Messaging Programm Trillian wurde nach einer weiteren Protagonistin des Anhalters benannt und Google antwortet auf “answer to life universe and everything” mit der Zahl 42 … es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele dieser Natur, die die Breitenwirkung von Adams’ Romanreihe veranschaulichen.

So viel Freude die Bücher seinen Fans bereitet haben und noch immer bereiten, so enttäuschend war für Adams, dass seine weiteren Werke kaum beachtet und von den Anhalter-Büchern überschattet wurden. Das für ihn bedeutendste Werk seiner Karriere war dagegen das Buch Last Chance to See (Die letzten ihrer Art). In dieser dokumentarischen Reportage schildert Adams die Reise zu verschiedenen aussterbenden Tierarten der Welt.
Dirk Gently's Holistic Detective Agency von Douglas AdamsZu seinen weiteren Werken zählt die leider unvollständig gebliebene Trilogie um den „holistischen Detektiv“ Dirk Gently, die 1987 mit Dirk Gently’s Holistic Detective Agency (Der elektrische Mönch – Dirk Gentlys holistische Detektei) ihren Anfang nahm. Darin wird Adams‘ Faible für Naturwissenschaften offensichtlich, geben sich hier doch Quantenmechanik und Chaostheorie sowie das Konzept des Holismus ein Stelldichein. Dabei geht Adams‘ Humor in der nicht-linearen Handlung, die unter anderem die Entstehung der Erde mit einem Kriminalfall in der Gegenwart verknüpft, aber keineswegs verloren.
Im zweiten Band der Reihe, The Long Dark Tea-Time of the Soul (Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele), wird Adams‘ Atheismus deutlich, ist ein zentrales Thema des Romans doch, dass Götter durch das Bedürfnis der Menschen nach ihnen geschaffen werden. Was mit den Göttern passiert, wenn sie nicht mehr verehrt werden, ist ein wichtiger Bestandteil der Handlung, die sich aber natürlich um einen Kriminalfall für den „holistischen Detektiv“ Dirk Gently dreht. Die Fertigstellung des dritten Bandes The Salmon of Doubt (Lachs im Zweifel) wurde durch Adams‘ überraschenden Tod verhindert und der Roman erschien lediglich im Nachlassband, der dessen geplanten Titel trug.

Douglas Adams war seit 1991 verheiratet und hatte eine Tochter. Bis 1999 lebte die Familie in London, ehe sie nach Kalifornien zog, um die Kinoverfilmung des Hitchhicker’s Guide besser unterstützen zu können. Adams verstarb 2001 unerwartet an einem Herzinfarkt, als er im Fitness-Studio trainierte, und wurde auf dem Highgate Friedhof in London beerdigt. In Gedenken an den Autor und als Homage an sein bekanntestes Werk findet jährlich am 25. Mai der Towel Day (Handtuchtag) statt. Dieser Gedenktag wird von Fans gefeiert, indem sie an diesem Tag ein Handtuch (im Roman so ziemlich das Nützlichste, was ein Reisender durch die Galaxis mit sich führen kann) bei sich tragen.

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Bibliographie:
Doctor Who (Fernsehserie)
The Pirate Planet (4 Folgen)
City of Death (4 Folgen)
Shada (6 Folgen)


Hitchhicker’s Guide (Romanreihe)
1979: The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy/Per Anhalter durch die Galaxis
1980: The Restaurant at the End of the Universe/Das Restaurant am Ende des Universums
1982: Life, the Universe and Everything/Das Leben, das Universum und der ganze Rest
1984: So Long, and Thanks for All the Fish/Macht’s gut, und danke für den Fisch
1986: Young Zaphod Plays it Safe/Der junge Zaphod geht auf Nummer sicher (Kurzgeschichte)
1992: Mostly Harmless/Einmal Rupert und zurück


Dirk-Gently (Romanreihe, unvollendet)
1987: Dirk Gently’s Holistic Detective Agency/Der elektrische Mönch, auch: Dirk Gentlys holistische Detektei)
1988: The Long Dark Teatime of the Soul/Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele
2003: The Salmon of Doubt/Lachs im Zweifel (unvollendet)


Sonstige
978: Doctor Snuggles (2 Folgen)
1983: The Meaning of Liff/Der Sinn des Labenz (mit John Lloyd)
1985: The Hitch Hiker’s Guide to the Galaxy: The Original Radio Scripts (mit Geoffrey Perkins)
1986: The Utterly Utterly Merry Comic Relief Christmas Book
1990: The Deeper Meaning of Liff/Der tiefere Sinn des Labenz (mit John Lloyd)
1990: Last Chance to See/Die Letzten ihrer Art (mit Mark Carwardine)
1997: Starship Titanic/Raumschiff Titanic (Computerspiel)
1997: Douglas Adams’ Raumschiff Titanic (Buch zum Computerspiel)

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Links:
Website des Autors
Biografie in der englischen Wikipedia

Artikel bei Bibliotheka Phantastika:
Der Zwerg liest fremd: Die letzten ihrer Art

Rezensionen:

[Rezis von]Adams@Douglas[/Rezis von]
Stand: 06. Oktober 2013