Zum Geburtstag von Greg Bear und James Clemens

Zum 60. Geburtstag von Greg Bear
The Serpent Mage von Greg BearBibliotheka Phantastika gratuliert Greg Bear, der heute 60 Jahre alt wird. Es mag manche Leser und Leserinnen überraschen, doch der am 20. August 1951 in San Diego, Kalifornien, geborene, in erster Linie mit Hard-SF-Romanen wie Blood Music, Eon oder The Forge of God bekannt gewordene Gregory Dale Bear hat seine Karriere nicht nur mit einem Roman begonnen, der thematisch und strukturell etliche Fantasy-Elemente aufweist und sich erst allmählich als SF entpuppt, sondern außerdem auch zwei waschechte Fantasyromane verfasst. Bears Erstling Hegira (1979, rev. 1987, dt. Die Obelisken von Hegira (1981)) schildert nämlich die Quest einer Gruppe von Figuren, die durchaus einem typischen Fantasysetting entstammen könnten, auf der Suche nach Erkenntnis. Dass die Rätsel um die 1000 Kilometer hohen, mit dem Wissen der Menschheit beschrifteten Obelisken und die Mauer am Ende der Welt letztlich in einem SF-Szenario aufgelöst werden, ändert kaum etwas daran, dass Hegira über weite Strecken auch als Fantasy-Abenteuerroman funktioniert.
Richtige Fantasy – mit einem so nicht oft gesehenen Konzept der keltischen Feenwelt – bietet dann der aus den Bänden The Infinity Concerto (1984, dt. Das Lied der Macht (1987)) und The Serpent Mage (1986, dt. Der Schlangenmagier (1989)) bestehende Zweiteiler Songs of Earth and Power (1992 unter eben diesem Titel auch als revidierte Omnibus-Ausgabe erschienen), in dem ein junger Mann namens Michael Perrin aufgrund gewisser Umstände über eine magische Grenze stolpert – und sich unversehens im Reich der Sidhe wiederfindet. Diese Sidhe sind allerdings keine freundlichen, baumliebenden Elfen, sondern ein sich seit langem im Niedergang befindendes Volk mächtiger und grausamer Wesen, das seit ewigen Zeiten Krieg gegen die Menschheit führt. Wie Michael sich in dieser feindseligen Umwelt behauptet, wie er sich entscheidet, wenn es darum geht, die Menschheit oder die Sidhe vor dem Untergang zu retten – davon (und natürlich vom Lied der Macht und ein paar anderen Dingen) erzählen diese Bücher, nach deren Lektüre man die Feen- und Geisterwelt der keltischen Mythologie möglicherweise mit anderen Augen sehen wird. Und ein wissendes Lächeln aufsetzen kann, wenn es mal wieder um das Monster von Loch Ness geht. So betrachtet, kann man es durchaus bedauerlich finden, dass Greg Bear sich seither nie mehr der Fantasy zugewandt hat.

Zum 50. Geburtstag von James Clemens
Hinterland von James ClemensBibliotheka Phantastika gratuliert James Clemens, der heute 50 Jahre alt wird. Clemens, eigentlich James Paul Czajkowski, geboren am 20.08.1961 in Chicago, feierte seinen größten Erfolg als Fantasy-Autor mit der Reihe The Banned and the Banished, einem High-Fantasy-Zyklus, in dem die junge Hexe Elena mit den blutroten Händen gegen den dunklen Herrscher antritt, der das Land Alasea zu unterwerfen trachtet. In den fünf Bänden Wit’ch Fire (1998), Wit’ch Storm (1999), Wit’ch War (2000), Wit’ch Gate (2001) und Wit’ch Star (2002) bereist Elena zusammen mit ihren Gefährten aus verschiedensten Völkern das ganze Land und stößt auf Monstren, Magie, Abenteuer und unzählige Apostrophen. Die Reihe wurde ohne Serientitel als Das Buch des Feuers/des Sturms/der Rache/der Prophezeiung/der Entscheidung von 1998-2003 auch auf Deutsch veröffentlicht.
Clemens’ zweiter Fantasy-Zyklus, Godslayer (dt. Die Chroniken von Myrillia), der eine ähnlich epische und magiebetonte Geschichte beinhaltet, aber im Weltenbau auch innovativere Elemente wie magiebetriebene U-Boote oder ein auf Körpersäften basierendes Magiesystem zeigt, wurde bis jetzt nach den zwei Bänden Shadowfall (2005) und Hinterland (2006) nicht mehr fortgesetzt. Unter seinem zweiten Pseudonym James Rollins geht Clemens augenblicklich intensiver seiner Reihe erfolgreicher Mystery-Thriller (SIGMA Force) und Abenteuerromane nach.
Sollte Clemens wieder zur Fantasy zurückkehren, erwarten die Leser dieses umtriebigen Autors sicher weitere bunte Welten voller Abenteuer, Magie und Dramatik – der Hang zu Apostrophen ist inzwischen überwunden …

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