Bibliotheka Phantastika gratuliert Mark S. Geston, der heute 65 Jahre alt wird. Geston (geboren am 20. Juni 1946 in Atlantic City, New Jersey) war gerade einmal 21 Jahre alt, als er 1967 mit Lords of the Starship sein erstes Buch veröffentlichte – eine sehr, sehr böse dystopische Endzeitgeschichte mit deutlichen SF-Elementen (die Handlung dreht sich um den Bau eines Sternenschiffs) –, dem zwei Jahre später mit Out of the Mouth of the Dragon eine Quasi-Fortsetzung folgte, in der es um das angeblich letzte Armageddon auf einer ausgebluteten, zerstörten Erde geht. Der dritte Band dessen, was sich letztlich als sehr locker miteinander verknüpfte “Trilogie” entpuppte, ist erst 1976 unter dem Titel The Siege of Wonder erschienen – und hier kippt das Endzeitszenario endgültig in die Fantasy, denn die Kräfte, die sich in dieser letzten Auseinandersetzung gegenüberstehen, sind Wissenschaft und Magie. Thematisch in vielerlei Hinsicht den 60ern verpflichtet, allerdings stilistisch stark von der damals aufkommenden New Wave beeinflusst, ist Gestons (2009 als Sammelband unter dem Titel The Books Of The Wars wiederveröffentlicher) Zyklus ein Beispiel für die Vermischung von SF- und Fantasy-Elementen in den gerade damals gern geschriebenen Werken mit Endzeit-Thematik.
Die ersten beiden Bände des Zyklus wurden auch ins Deutsche übersetzt (unter den Titeln Das Sternenschiff (1974) und Die Ruinenwelt (1975)), der dritte Band wurde den deutsprachigen Lesern aber bislang vorenthalten (denn bei Der Stern der Hoffnung (1975) – dem Roman, der mit den beiden vorgenannten auch in dem als “große Fantasy-Trilogie” bezeichneten Sammelband Das Schiff (1988) erschienen ist – handelt es sich um die Übersetzung von The Day Star (1972), und dieses Buch hat mit den Books Of The Wars nichts zu tun). Auch wenn die Erzählweise in den drei recht dünnen Bändchen anfangs ungewohnt oder sogar sperrig wirken mag, bieten die Bücher einen ziemlich einzigartigen, wenn auch deprimierenden Weltentwurf voller gleichermaßen schrecklich-schöner wie entsetzlicher Szenen, den man nicht so leicht vergisst.
-
Rezensionen
-
Die fünf neuesten Rezensionen
Die jüngsten Kommentare
- Carlos Feliciano on Zum 100. Geburtstag von Kenneth Bulmer
- Kevin Korak on Zum 70. Geburtstag von Bernard Cornwell
- Klassiker-Reread: Esther Rochons „Der Träumer in der Zitadelle“ (3/3) – Sören Heim – Lyrik und Prosa on Zum 65. Geburtstag von Esther Rochon
- Neiden on Zum Gedenken an Hans Bemmann
- gero on Zum 65. Geburtstag von Gillian Bradshaw
Der Stil ist im eigentlichen Sinne nicht sperrig – sondern pastoral, chronikhaft. Die Dialoge treten zugunsten einer eher erklärend-olympischen Sicht zurück. Für mich sehr leicht lesbar, sehr spannend und wirklich gute SCIENCE FANTASY. Besonders der “Nicht-3.Teil” der Trilogie im Sammelband hat es mir angetan. Am schwächsten ist Teil 2. Teil 1 ist sehr stark. Frank Neugebauer, Autor von “Die Nelke im Knopfloch”, EXODUS-Autor, auf Wunsch darf die Redaktion meine Emailanschrift an interessierte Fans abgeben.