Bibliotheka Phantastika erinnert an Robert E. Howard, dessen Todestag sich heute zum 75. mal jährt. Der am 22. Januar 1906 in Peaster, Texas, geborene Schöpfer von Conan, Kull, Solomon Kane, Bran Mak Morn und etlichen anderen zumeist übermenschlichen Heldenfiguren war in den frühen 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine der Galionsfiguren des Pulpmagazins Weird Tales; mit The Shadow Kingdom, der 1929 erschienenen ersten Story um Kull of Atlantis, hat er das Subgenre der Sword & Sorcery begründet, das er wenig später mit seinen Conan-Stories selbst zur ersten Blüte gebracht hat. Auch wenn Howards phantastische Geschichten am bekanntesten geworden sind – was nicht zuletzt die aktuellen Verfilmungen von Solomon Kane und Conan (ungeachtet ihrer Qualität!) belegen –, so zeigt sein in knapp elf Jahren geschaffenes, schon rein quantitativ beeindruckendes Gesamtwerk eine weit größere thematische und stilistische Breite. Was aus Howard hätte werden können, wenn er sich nicht mit gerade einmal dreißig Jahren eine Kugel in den Kopf gejagt hätte, ist eine interessante Frage. Und natürlich eine müßige. Vielleicht ist es daher angemessen, dem Zeichner Roy G. Krenkel das Wort zu erteilen, der u.a. eine Buchausgabe von Howards Kreuzfahrer-Geschichten illustriert hat: »His words rang like brazen hammers on some anvil of the gods. Dark gods – and wayward.«
-
Rezensionen
-
Die fünf neuesten Rezensionen
Die jüngsten Kommentare
- Carlos Feliciano on Zum 100. Geburtstag von Kenneth Bulmer
- Kevin Korak on Zum 70. Geburtstag von Bernard Cornwell
- Klassiker-Reread: Esther Rochons „Der Träumer in der Zitadelle“ (3/3) – Sören Heim – Lyrik und Prosa on Zum 65. Geburtstag von Esther Rochon
- Neiden on Zum Gedenken an Hans Bemmann
- gero on Zum 65. Geburtstag von Gillian Bradshaw
Das hast du sehr schön geschrieben, Gerd!
Es wäre wirklich sehr interessant gewesen, wie sich wahrscheinlich das gesamte Genre entwickelt hätte, wenn Howard mehr geschrieben hätte. Wobei man sagen muss, dass nicht alle seine Conan-Geschichten eine durchgehend hohe Qualität haben – einige jedoch sind wirklich genial!
Ob man von den Filmen was erwarten kann… :nixweiss:
Das ein schöner Text zum Gedenken, Gerd.
Die Frage nach der Entwicklung Howards sowie auch des Genres ohne den frühen Freitod ist den ein oder anderen (müßigen) Gedankengang wert.
Sehr gut gefällt mir auch der Abschluss des Eintrages mit dem Zitat Krenkels.
Danke schön.
Ich muss zugeben, dass der Zeitpunkt für den ersten Blogeintrag dieser Art zwar bewusst gewählt war – und der 75. Todestag Howards hat sich da als Einstieg sozusagen aufgedrängt -, dass ich aber damals noch nicht so recht wusste, wo ich mit diesen Beiträgen eigentlich hin will bzw. wo wir hinwollen. Das hat sich dann erst mit der Zeit ergeben, als ich festgestellt habe, dass sich Autoren, die hierzulande vermutlich kaum jemand kennt, eben nicht so kurz und griffig abhandeln lassen. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich auch bei Howard ein bisschen mehr schreiben können/sollen – aber andererseits ist er ein Autor, zu dem es sicher gelegentlich wieder etwas geben wird. Genau wie zur Sword & Sorcery generell. Ist halt immer alles eine Frage von Zeit und Lust und so. 😉