Der US-amerikanische Schriftsteller Matt Theron Ruff wurde am 8. September 1965 in Queens, New York geboren, wo er auch aufwuchs. Er besuchte die Stuyvesant High School in Manhattan und wurde dort unter anderem von dem Memoirenschreiber Frank McCourt unterrichtet. Heute lebt er mit seiner Frau Lisa Gold in Seattle.
1987 graduierte er an der Cornell University. Hierfür legte er seine Magisterarbeit seiner ebenfalls bekannten Professorin für Creative Writing, Alison Lurie, vor. Diese Magisterarbeit stellte gleichzeitig seinen ersten und inzwischen bekannten Roman Fool on the Hill dar. Schon hier kam es zu einem ersten Schmunzeln: Die Professoren waren sowohl beeindruckt als auch eingeschüchtert von dem Umfang der Arbeit. Im Anschluss an Matt Ruffs Abschluss änderte das Prüfungskomitee die Prüfungsordnung dahin gehend ab, dass zukünftige Abschlussarbeiten nicht mehr als 80 Seiten beinhalten durften.
Matt Ruff legt sehr viel Wert auf die Qualität seiner Bücher, produziert lieber Klasse statt Masse und nutzt die Zeit bis zur Deadline entsprechend für jedes seiner Bücher voll aus. So nimmt er sich bewusst jeweils 4 bis 5 Jahre Zeit.
Ein Merkmal seiner Werke sind die dynamisch agierenden, gegensätzlichen Charaktere, die ihre Wurzeln in Matt Ruffs eigener Vergangenheit haben.
Sein Vater kam aus Detroit, seine Mutter war eine Missionarstochter aus Südamerika und so empfand er seine eigene Kindheit, im positiven Sinne, als multikulturelles Experiment mit vielen fliegenden Fetzen und wenig idyllischer Ruhe. Mit seinem Vater, eher ruhig und zurückhaltend, und seiner Mutter, einem regelrechten Wirbelwind, artete es im Hause Ruff regelmäßig in unterhaltsame Diskussionen aus. Diesem Hintergrund verdankt er sein Bemühen, in seinen Büchern mit der Dynamik aufeinandertreffender, völlig gegensätzlicher Charaktere zu spielen und zu sehen, wie sie miteinander zurechtkommen.
Fool on the Hill wurde kurz nach Ruffs Abschluss veröffentlicht und hat sich bis heute eine ansehnliche Fangemeinde aufgebaut. Nicht zuletzt durch den teilweise skurrilen Humor, eine schnelle und geladene Handlung und den realen Handlungsort: Der Risley Residential College Campus in Cornell als Dreh- und Angelpunkt des Romans machte vor allem für die dortigen Studenten einen persönlichen Reiz aus.
In Fool on the Hill verliebt sich der junge George in die schönste Frau der Welt; Elfe Zephyr, mit einer wichtigen Mission betraut, wird von dem liebestollen und etwas lästigen Kobold Puck verfolgt und Straßenkater Blackjack und Straßenhund Luther brechen auf, den Himmel für Katzen und Hunde zu finden. Matt Ruffs Debütwerk punktet mit Witz, seltsamen Figuren und einer nicht ganz so klassischen Gut-gegen-Böse-Handlung.
Sein zweiter Roman Sewer, Gas & Electric: The Public Works Trilogy (G.A.S – Die Trilogie der Stadtwerke) konnte, obwohl thematisch ganz anders gelagert und mehr im Bereich Thriller und Cyberpunk einzuordnen, an den Erfolg von Fool on the Hill anknüpfen. Dieser erneute Erfolg verhalf Matt Ruff dazu, sich als Autor fest zu etablieren und ihn international bekannt zu machen.
2003 folgte dann sein dritter Roman Set This House In Order (Ich und die anderen) in dem er sich auf ganz untypische Art dem Thema multipler Persönlichkeiten widmet. Das Buch wurde 2005 für den International IMPAC Dublin Literary Award nominiert, gewann 2007 den James Tiptree, Jr. Award, den PNBA Book Award und den Washington State Book Award.
2007 wurde der Roman Bad Monkeys veröffentlicht, auch dieser gewann 2008 den Washington State Book Award. In seinem jüngsten Werk The Mirage erkundet Matt Ruff ein Parallelweltszenario, in dem sich die Geschichte zugunsten der Vereinigten Arabischen Staaten entwickelt hat, die sich jedoch von Terror und Unruhe bedroht sehen, während gleichzeitig seltsame Phantasien von einer Welt durchschimmern, in der die Realität ganz anders aussieht.
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Bibliographie:
- 1988: Fool on the Hill/ Fool on the Hill
- 1997: Sewer, Gas & Electric: The Public Works Trilogy/ G.A.S. Die Trilogie der Stadtwerke
- 2003: Set This House In Order/ Ich und die anderen
- 2007: Bad Monkeys/ Bad Monkeys
- 2012: The Mirage/ Mirage