Unsere liebsten Anfänge (1)

“Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne” heißt es bei Hermann Hesse und hieß auch das Motto der alten bp. In diesem Sinne möchten wir euch von Zeit zu Zeit mit unseren liebsten Buchanfängen verzaubern und präsentieren heute die erste Auswahl. Titel und Autoren werden wir später in den Kommentaren ergänzen:

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These are the stories that the Dogs tell when the fires burn high and the wind is from the north. Then each family circle gathers at the hearthstone and the pups sit silenty and listen, and when the story’s done they ask many questions:
»What is Man?« they’ll ask.
Or perhaps: »What is a city?«
Or: »What is a war?«

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Now that the moon is near to full, the branch of an apple tree casts its nighttime shadow in through the high window across the wall beside my bed. This place is full of apple trees, and half of them are no more than crabs in the daylight; but the shadow on my wall, that blurs and shivers when the night wind passes and then grows clear again, is the shadow of that Branch the harpers sing of, the chiming of whose nine silver apples can make clear the way into the Land of the Living.

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The old south land lies across the world like an open hand, hollowed a little at the palm. High over it tumbles the wind, and all along its margin tumbles the sea – rolling in slow sweeps on long white beaches, beating with hammers of water at headlands of rock. Under and in this tumbling of wind and water the land lies quiet like a great hand at rest, all its power unknown.

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It is possible I already had some presentiment of my future. The locked and rusted gate that stood before us, with wisps of river fog threading its spikes like the mountain paths, remains in my mind now as the symbol of my exile. That is why I have begun this account of it with the aftermath of our swim, in which I, the torturer’s apprentice Severian, had so nearly drowned.

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4 Kommentare zu Unsere liebsten Anfänge (1)

  1. mistkaeferl sagt:

    Und hier kommen Titel, Autoren und deutsche Übersetzungen der Anfänge:

    1. Clifford D. Simak: City
    deutsch von Tony Westermayr unter dem Titel “Als es noch Menschen gab”:

    Dies sind die Geschichten, die sich die Hunde erzählen, wenn die Flammen im Kamin hoch schlagen und der eisige Nordwind bläst. Dann versammelt sich die Familie um das wärmende Feuer, und die Kleinen lauschen aufmerksam und still. Doch wenn die Geschichte zu Ende ist, werden sie lebhaft und stellen viele Fragen.
    “Was ist ein Mensch”, fragen sie.
    Oder auch: “Was ist eine Stadt?”
    Oder: “Was ist Krieg?”

    2. Rosemary Sutcliff: Sword at Sunset
    keine deutsche Übersetzung vorhanden, übertragen von Wulfila:

    Jetzt, da der Mond beinahe voll ist, wirft der Zweig eines Apfelbaums seinen nächtlichen Schatten durch das hohe Fenster quer über die Wand neben meinem Bett. Hier gibt es viele Apfelbäume, und die meisten von ihnen sind bei Tageslicht besehen nicht mehr als Holzäpfel; aber der Schatten auf meiner Wand, der verschwimmt und erschauert, wenn der Nachtwind vorüberstreicht, und sich danach wieder scharf abzeichnet, ist der Schatten jenes Zweigs, von dem die Harfner singen und dessen neun silberne Äpfel einem den Weg ins Land der Lebendigen freiläuten können.

    3. Patricia Wrightson: The Ice is Coming
    deutsch von Wolf Harranth unter dem Titel “Wirrun zwischen Eis und Feuer”:

    Das alte Land liegt im Süden wie eine quer über den Globus gelegte, sanft geöffnete Hand. Hoch über dem Land tanzt der Wind, und rings an seinen Rändern tanzt die See – in flachen Wellenbändern schwappt sie an lange weiße Strände, mit mächtigen Wasserhämmern schlägt sie gegen felsige Klippen. Und mitten in diesem Tanz von Wasser und Wind liegt die Hand, ruhig und still, und ist sich ihrer Kraft und Stärke nicht bewußt.

    4. Gene Wolfe: The Shadow of the Torturer
    deutsch von Reinhard Heinz unter dem Titel “Der Schatten des Folterers”:
    Übersetzung wird nächste Woche nachgeliefert – außer jemand aus unserer geneigten Leserschaft hätte das Buch zufällig zur Hand und möchte das Zitat beisteuern?

  2. Elric sagt:

    Jetzt wäre noch interessant, wieso euch die Anfänge so gut gefallen!?
    Den “Wirrun” kenn ich, kann mich aber daran nicht mehr erinnern (is doch schon über 20 Jahre her…)

  3. TeichDragon sagt:

    Hier Der Schatten des Folterers:

    Vielleicht ist das bereits ein Omen für meine Zukunft gewesen. Das verschlossene, rostige Tor vor uns, durch dessen Gitterstäbe sich Nebelfetzen vom Fluß schlängeln, bleibt in meiner Vorstellung das Symbol für mein Exil. Deshalb beginne ich meine Erzählung mit den Nachwirkungen unseres Bades im Fluß, wobei ich, der Folterlehrling Severian, beinahe ertrunken wäre.

    Heyne 06/4063
    Gene Wolfe
    “Der Schatten des Folterers”
    Deutsche Übersetzung von Reinhard Heinz

  4. 'Pingback: Unsere liebsten Anfänge (2) in der Bibliotheka Phantastika

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