Bibliotheka Phantastika gratuliert Stephan Grundy, der am 28. Juni 1967 in New York geboren wurde. Deutschen Lesern und Leserinnen dürfte Grundy, der seine Dissertation über Wotan an der Universität Cambridge einreichte und außerdem Sachbücher über germanische Mythologie und Neopaganismus (dem er auch selbst angehört) schreibt, besonders durch seinen Debütroman Rhinegold (1994; dt. Rheingold (1992)) ein Begriff sein. Der Roman sollte eine (sehr freie) Nacherzählung der Völsungen-Saga sein und wurde Anfang der 1990er gerade in der deutschsprachigen Verlagswelt stark gehypt. Auch seine folgenden beiden Werke bauten auf Sagenstoffe auf. Attila’s Treasure (dt. Wodans Fluch, beide 1996) dient als Fortsetzung zu Rheingold, beschäftigt sich Grundy darin doch intensiver mit der Figur Hagen von Tronjes als mit dem (im Original titelgebenden) Hunnenkönig. In Gilgamesh (Gilgamesch, Herr des Zweistromlandes, beide 1999) wird das sumerische Gilgamesch-Epos frei nacherzählt.
Gemeinsam mit seiner Frau verfasste er danach die Falcon Dreams Series (dt. Falken-Trilogie, 2000-2002), die – wie kann es anders sein – im Heiligen Römischen Reich spielt, allerdings im 14. Jahrhundert. Darin wird Margerite von Hirschenberg nicht nur in eine Verschwörung böser Satanisten hineingezogen und muss diese abwenden, sondern muss auch noch ihre Liebe vor Fährnissen bewahren.
Das Beowulf-Lied wollte Grundy eigentlich schon in seinem ersten Roman verarbeiten, erst auf Anraten seines damaligen Professors wählte er stattdessen die Völsungen-Saga als Vorlage. Nach der Falken-Trilogie widmete er sich jedoch diesem lang gehegten Projekt und verfasste den Roman Beowulf, der 2010 via Self-publishing veröffentlicht wurde. Der Auftakt eines weiteren Zyklus Emperor’s Ghost ist dagegen noch nicht in Druck gegangen.
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