Shasta lebt mit seinem Ziehvater in einer ärmlichen Fischerhütte im Süden des Landes Calormen. Trotz der Armut ist er zufrieden mit seinem Leben, wenn da nicht die ständige Sehnsucht wäre, nach Norden zu reisen, welche er aufgrund seiner Armut natürlich nicht stillen kann. Eines Tages kommt ein Tarkeen, ein calormenischer Nobelmann, zufällig an der Hütte vorbei und beschließt Shasta als Sklaven zu kaufen. Während der Tarkeen mit seinem Ziehvater verhandelt, entdeckt Shasta jedoch Unglaubliches: Das Kriegspferd des Adligen kann reden! Und es warnt ihn vor seinem Herren, denn dieser ist ein garstiger, böswilliger Mann. Gemeinsam mit Bree, dem Pferd, beschließt er nach Norden zu fliehen, nach Narnia …
-The horse had lifted its head. Shasta stroked its smooth-as-satin nose and said, “I wish you could talk, old fellow.”
And then for a second he thought he was dreaming, for quite distinctly, though in a low voice, the Horse said, “But I can.”.-
Chapter 1: How Shasta Set Out on his Travels
Der dritte Band der Narnia-Chroniken spielt im “Goldenen Zeitalter”, also in den Jahren, in denen Peter, Susan, Edmund und Lucy die Könige von Narnia sind. Und tatsächlich tauchen hier die drei Jüngeren wieder auf, diesmal als Herrscher und Repräsentanten von Narnia in Calormen. Doch hier wird die Geschichte von Shasta erzählt, einem armen Fischerjungen aus dem Süden von Calormen, der fliehen muss, um der Sklaverei zu entgehen. Auf seiner abenteuerlichen Flucht nach Norden begegnet er vielen Gefahren und muss sogar einen Krieg zwischen Archenland und Calormen überstehen.
Natürlich begegnet er dabei vielen fantastischen Wesen, die ihm nicht nur Gutes wollen. Zum Glück erhält er Unterstützung durch seinen Freund Bree, der ebenfalls aus Calormen flieht, von der Stute Hwin und von Aravis, einer jungen Adligen, die ebenfalls fliehen muss, um einer Zwangsheirat zu entkommen. Schon der bunte Mix der Charaktere, die alle ihre eigene Geschichte zu erzählen haben, macht das Buch zu mehr als einer bloßen Fortsetzung der Narnia-Reihe. Zwar tauchen Lucy und die anderen wieder auf, doch um sie geht es gar nicht, sie sind nur Nebenfiguren in Shastas Geschichte. Diese mit viel Liebe zum Detail gestaltete Erzählung wird nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen.
Das Buch lässt sich leicht lesen und ich war überrascht, wie ernst doch die Themen in einem Kinderbuch sein können. Sklaverei und Unterdrückung, Krieg und Tod sind zwar kindgerecht verpackt, aber trotzdem realistisch und glaubwürdig erzählt. So sterben z.B. in einem Kampf sowohl die Guten als auch die Bösen, und der gefangengenommene calormenische Prinz muss eine harte Strafe fürchten. Daher ist das Buch sowohl für Kinder als auch Erwachsene lesenswert.