C.S. Lewis

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C.S. Lewis

C.S. Lewis, © Wolf Suchitzky

Am 29. November 1898 wurde Clive Staples Lewis, privat von allen Jack genannt, in Belfast, Nordirland geboren. Der irische Literaturwissenschaftler und Schriftsteller, welcher vor allem für seine Kinderbuchreihe Die Chroniken von Narnia bekannt geworden ist, wuchs zusammen mit seinem drei Jahre älteren Bruder bei gebildeten Eltern auf. Der Vater, ein Anwalt, selbst Sohn von Landwirten, entschied sich als erster seiner Familie für eine akademische Laufbahn. Lewis’ Mutter war eine Pfarrerstochter, die an der Queens University Mathematik und Logik studiert hatte.  Beide besaßen sie eine große Hausbibliothek und ermöglichten ihren Söhnen dadurch einen umfangreichen Zugang zur Literatur.

Bereits im Alter von neun Jahren musste C.S. Lewis erste große Verluste verkraften. So starben 1908 nicht nur sein Großvater und sein Onkel, sondern auch seine Mutter, die kurz zuvor an Krebs erkrankt war. Vermutlich trugen diese Erlebnisse dazu bei, dass C.S. Lewis schon früh zum Atheisten wurde.

Im Jahr 1917 begann Lewis sein Studium am University College in Oxford, musste es wegen des Ersten Weltkriegs jedoch abbrechen um als Soldat in der britischen Armee zu dienen. Er absolvierte seine Offiziersausbildung und erreichte an seinem 19. Geburtstag die Front in Frankreich. Knapp ein halbes Jahr später wurde er von einer fehlgeleiteten englischen Granate verletzt und man schickte ihn zur Genesung zurück nach England.

1919 nahm er sein Studium wieder auf und legte zwischen 1920 und 1923 seine Prüfungen in Griechisch, Latein, Philosophie, antiker Geschichte und Englisch ab.
Bis 1925 lehrte er Philosophie am University College und erhielt ein Fellowship für englische Sprache am Magdalen College in Oxford. Dort lernte er auch den heute berühmten Schriftsteller J.R.R. Tolkien kennen.

1929 akzeptierte Lewis nach einer nächtlichen Diskussion mit seinem Bruder und seinem Freund J.R.R. Tolkien die Existenz Gottes, ebenso den Gedanken der Schöpfungstheorie. Eine weitere lange Diskussion mit Tolkien und Hugo Dyson im Herbst 1931 endete schließlich mit Lewis’ Bekenntnis zum Christentum. Zu Tolkiens Leidwesen blieb Lewis jedoch in der anglikanischen Kirche, zu der auch seine Vorfahren gehört hatten. Bis auf seine Ablehnung des päpstlichen Primates vertrat er dabei aber Ansichten, die auch für Katholiken durchaus akzeptabel waren. Lewis’ weitere Werke befassten sich daher stark mit der Thematik des Christentums. Seinen langen Weg vom Atheismus zum Christentum beschrieb er 1933 in seinem ersten großen Werk The Pilgrim’s Regress (Flucht aus Puritanien).

Von 1933 an bildeten außerdem verschiedene christlich geprägte Schriftsteller den literarischen Diskussionskreis Inklings (frei übersetzt: Tintenkleckse, Ahnungen, Ideen). Dazu gehörten neben C.S. Lewis und dessen Bruder auch Hugo Dyson, Charles Williams, Owen Barfield und J.R.R. Tolkien. Lewis und Tolkien pflegten für viele Jahre eine enge Freundschaft und beeinflussten sich gegenseitig in ihrer schriftstellerischen Arbeit. Dieses Verhältnis litt jedoch sehr unter Tolkiens späterer Kritik an den Chroniken von Narnia, woraufhin diese Freundschaft immer weiter abkühlte und schlussendlich, in verschiedenen Briefen, persönlich verletzende Formen annahm.

In den folgenden Jahren erlangte Lewis wachsende Bekanntheit durch seine apologetischen Publikationen in christlichen Zeitschriften,  durch Vorlesungen und seine Radioansprachen für die BBC. Vor allem bleibt es aber seine Kinderbuchserie Narnia, wegen der man sich auch heute noch an C.S. Lewis erinnert, gefolgt von seiner Science-Fiction-Trilogie Perelandra.

Die Chroniken von Narnia zieren in 47 übersetzen Sprachen weltweit die Schlafzimmer von Kindern, erzählen Geschichten mit Einflüssen aus europäischer Mythologie und britischen Märchen, handeln von parallel existierenden Welten, von Hexen, sprechenden Tieren, Prinzen und Prinzessinnen, Faunen und allerlei anderen phantastischen Wesen und fremden Welten.

The Chronicles of Narnia von C.S. Lewis

Trotz dieses eindeutigen Fantasysettings ist den Chroniken von Narnia der christliche Einfluss deutlich anzumerken. So gibt es eine Schöpfung, einen Garten Eden samt Baum des Lebens, den Tod einer göttlichen Figur und ihre Wiederauferstehung bis hin zum Erscheinen eines Antichristen und der folgenden Apokalypse. Die Buchreihe wirkt dadurch häufig wie ein moralischer Fingerzeig.
Literaturkritiker halten seinen Roman Till We Have Faces: A Myth Retold (Du selbst bist die Antwort) für C.S. Lewis’ tatsächlich größtes Werk, ungeachtet seiner geringeren Bekanntheit.

1948 wurde Lewis zum Mitglied der Royal Society of Literature gewählt, erhielt wenige Zeit später den Ehrendoktortitel in Theologie und Literatur und wurde 1958 Ehrenmitglied des University College Oxfords.

Am 22. November 1963 verstarb C.S. Lewis schließlich, nur eine Woche vor seinem 65. Geburtstag. Zuletzt hatte er den Lehrstuhl für den Fachbereich Englische Literatur des Mittelalters und der Renaissance in Cambridge inne.

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Bibliographie (Romane):

Perelandra
1938: Jenseits des schweigenden Sterns/ Out Of The Silent Planet
1943: Der Sündenfall findet nicht statt/ Perelandra
1945: Die böse Macht oder Nicht gegen Fleisch und Blut allein/ That Hideous Strength (Perelandra)

Die Chroniken von Narnia
1955: Das Wunder von Narnia/ The Magician’s Nephew
1950: Der König von Narnia/ The Lion, the Witch and the Wardrobe
1954: Der Ritt nach Narnia/ The Horse and His Boy
1951: Prinz Kaspian von Narnia/ Prince Caspian
1952: Die Reise auf der Morgenröte/ The Voyage of the ‘Dawn Treader
1953: Der silberne Sessel/ The Silver Chair
1956: Der letzte Kampf/ The Last Battle

Weitere
1942: Dienstanweisung für einen Unterteufel/ The Screwtape Letters
1944: Die große Scheidung oder Zwischen Himmel und Hölle
1956: Du selbst bist die Antwort/ Till We Have Faces: A Myth Retold

Rezensionen:

[Rezis von]Lewis@C.S.[/Rezis von]
Stand: 31. Juli 2011