Herrin von Sherwood

Cover von Herrin von Sherwood von Jennifer Roberson5 Jahre später: Als Richard Löwenherz stirbt, wird Prinz John König. Dadurch gewinnt auch der Sheriff von Nottingham wieder Oberwasser. Er ignoriert die Begnadigung Robins und seiner Freunde und drangsaliert Marian. Unterdessen versuchen einige Barone, Richards Neffen Arthur als König zu etablieren, der Löwenherz’ Geld geerbt hat.

-Der Teufel lag in Frankreich im Sterben. Aber nein, das war unmöglich. “Mylord”, sagte jemand leise. “Mein König.” Der Teufel war König. Oder war der König ein Teufel?-
Prolog

“Herrin der Wälder” war noch unterhaltsam und originell, der Folgeband “Die Herrin von Sherwood ” ist zum größten Teil nur langweilig. Das liegt zum einen daran, daß in diesem Roman nicht eine neue Idee entwickelt wird. Ging es im ersten Band um die Liebe zwischen Robin und Marian, den Konflikt zwischen Robin und seinem Vater und um die unterschiedlichen Auffassungen der Guten und der Bösen, was nun eigentlich mit den Steuergeldern anzufangen sei, so geht es im zweiten Teil um genau die gleichen Themen. Dazu kommt, daß schon in “Herrin der Wälder” die Passagen am schlechtesten waren, in denen Roberson über Robin und Marian schreibt; das hat sich nicht geändert, aber die beiden nehmen hier einen noch größeren Raum ein und somit wird das ganze Buch schlechter. An anderen Stellen merkt man, daß Roberson besser schreiben kann, geht es aber um Robin und Marian wird die Geschichte entweder langweilig, kitschig, unglaubwürdig oder unfreiwillig komisch. Man ist jedesmal erfreut, wenn der Sheriff von Nottingham auftaucht, der unsentimental, pragmatisch und natürlich fies ist und dessen Charakter Roberson viel glaubwürdiger darstellt. Eleanor, die im ersten Band noch frischen Wind in die Geschichte gebracht hat, hat nur einen Kurzauftritt. Außerdem ist das Buch voller unnötiger Wiederholungen. Ich weiß nicht, wie oft betont wird, daß Robin vor fünf Jahren, die Steuergelder ja nur gestohlen hat, um Löwenherz freizukaufen oder daß Marian entehrt ist, weil Will Scarlet sie verschleppt hatte. Für Leser, die den ersten Band nicht kennen hätte eine einmalige Erwähnung genügt. Auch andere Dinge werden mehrmals erwähnt, sodaß der Leser sich fragt, ob die Autorin ihn für ein begriffstutziges Kleinkind hält, dem alles zehnmal erzählt werden muß, damit er es sich ja merkt. Zudem häufen sich in diesem Buch die Druckfehler.

Stand: 28. September 2010
Originaltitel: Lady of Sherwood
Erscheinungsjahr: USA 1999, D 2002
Verlag: Blanvalet
Übersetzung: Susanne Gerold
ISBN: 978-3442356249
Seitenzahl: 607