Zum 70. Geburtstag von Christopher Stasheff

Bibliotheka Phantastika gratuliert Christopher Stasheff, der heute 70 Jahre alt wird. Der am 15. Januar 1944 in Mount Vernon im amerikanischen Bundesstaat New York geborene Christopher Boris Stasheff hat – beginnend mit seinem ersten Roman The Warlock in Spite of Himself (1969; dt. Zauberer von den Sternen (1981)) – ein mittlerweile mehr als 40 Romane umfassendes Oeuvre geschaffen, die man fast alle in Ermangelung einer besseren Bezeichnung der Science Fantasy zurechnen könnte, da sie Elemente aus beiden Genres auf häufig humoristische Weise in sich vereinen. Darüber hinaus hat er eine reine SF-Trilogie geschrieben und auch einen Roman zum Wing-Commander-Franchise beigesteuert. Der umfangreichste und wohl auch wichtigste Teil seines Werkes ist die mit dem o.g. Roman begonnene sogenannte Warlock-Sequenz mit ihren Ablegern.
The Warlock in Spite of Himself von Christopher StasheffIn The Warlock in Spite of Himself landet Rodney d’Armand – besser bekannt unter dem Namen Rod Gallowglass –, ein terranischer Agent (genauer: ein Agent von SCENT, der Society for the Conversion of Extraterrestrial Nascent Totalitarianisms), auf dem Planeten Gramarye. Begleitet wird er dabei von Fess, einem zu epileptischen Anfällen neigenden Roboter in Pferdegestalt. Bei Gramarye handelt es sich um eine vergessene irdische Kolonie, die auf eine mittelalterlich-feudalistische Kulturstufe zurückgefallen ist; außerdem scheint hier Magie zu funktionieren, denn es gibt Hexen und Zauberer, Werwölfe, Elfen und andere übernatürliche Erscheinungen. Und auch wenn der clevere Rod die vorgeblich magischen Kräfte der Hexen und Zauberer alsbald als PSI-Kräfte identifiziert, ändert das nichts an der Tatsache, dass mithilfe dieser Kräfte Dinge und Wesen geschaffen werden können, die Bestand haben und sich fortpflanzen – was den sumpfigen Hinterwäldlerplaneten schlagartig zu einem für das terranische Imperium sehr interessanten Objekt macht …
Der mit Handlung und durchaus originellen Ideen vollgepackte Roman, der ebenso spannend wie humorvoll erzählt wird, wurde 1971 mit King Kobold deutlich schwächer fortgesetzt, und auch die 1984 erschienene, stark überarbeitete Version unter dem Titel King Kobold Revived kann mit Stasheffs Erstling, der nach Meinung vieler Kritiker bis heute sein bester Roman geblieben ist und sich auch problemlos allein lesen lässt, nicht ganz mithalten. In Escape Velocity (1983; dt. Der Morgen einer neuen Zeit (1986)) wendet Stasheff sich in einem Prequel den Vorfahren von Rod Gallowglass zu und erzählt die Geschichte der Besiedlung Gramaryes, nachdem er bereits in The Warlock Unlocked (1982) damit begonnen hatte, die weiteren Erlebnisse Rods und seiner Familie auf seiner neuen Heimaltwelt – und auf einer alternativen Welt, auf der es wirklich Magie gibt – zu schildern. In den weiteren Bänden The Warlock Enraged (1985), The Warlock Wandering (1986), The Warlock Is Missing (1986), The Warlock Heretical (1987), The Warlock’s Companion (1988), The Warlock Insane (1989), The Warlock Rock (1990), Warlock and Son (1991) und The Warlock’s Last Ride (2004) stehen abwechselnd Rod und seine Frau Gwendolyn oder eines oder mehrere ihrer Kinder im Mittelpunkt, ohne der Reihe allzuviel Neues hinzuzufügen.
Letzteres gilt in ähnlicher Form für den aus zehn Bänden bestehenden Ableger Rogue Wizard (1995-2001), in dem Rods ältester Sohn Magnus – häufig unter dem Namen Gar Pike – die Hauptrolle spielt, sowie für den zweiten Ableger Warlock’s Heirs (1994-2001), dessen vier Bände sich jeweils um eines der vier Gallowglass-Kinder Magnus, Cordelia, Geoffrey und Gregory drehen.
Christopher Stasheffs zweiter wichtiger (und dieses Mal eindeutiger der Fantasy zuneigender) Zyklus verrät schon in seinem Titel ein wichtiges Element, denn in A Wizard in Rhyme spielen Reime eine wichtige Rolle. Die aus den Romanen Her Majesty’s Wizard (1986; dt. Der Zauberer Ihrer Majestät (1992)), The Oathbound Wizard (1993), The Witch Doctor (1994), The Secular Wizard (1995), My Son, the Wizard (1997), The Haunted Wizard (2000), The Crusading Wizard (2000) und The Feline Wizard (2000) bestehende, vage an Alan Dean Fosters Spellsinger– aka Bannsänger-Zyklus erinnernde Reihe fällt im Vergleich zu den ersten Bänden der Warlock-Sequenz allerdings ebenso spürbar ab wie die beiden Bände um The Star Stone (1995-1996).

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