Der Runenbrecher

Cover von Der Runenbrecher von Mark AnthonyMogh, der Herr des Sonnenuntergangs, ist frei. Auf der Erde bedient er sich des HighTech-Konzerns Duratek, dessen Forscher mit einer Kombination aus Gentechnik und Magie die Grenze zur Parallelwelt Eldh überwinden lernen. Travis Wilder ist in den tiefsten Niederungen der Verzweiflung, erhält aber immer wieder Hilfe und gelangt zum Ziel seiner Bestimmung. Mehrere Handlungsstränge werden am Ende vereint und führen im letzten Kanpf zwischen Licht und Finsternis zusammen. Ein Teil der Geschichte spielt auf der Erde einer unbestimmten, aber nahen Zukunft, der andere auf der mittelalterlichen Parallelwelt Eldh, auf der Magie und Fabelwesen den Alltag bestimmen.

-Dr. Ananda Larsen beugte sich auf ihrem Schreibtischstuhl nach vorn und trommelte neben der Computertastatur mit den Fingern auf den Tisch. Das Laufwerk summte, die Ladeanzeige schlich über den Bildschirm. Fünfundsiebzig Prozent.-

Ehrlich zugegeben: schon lange hat mich kein Buch mehr so gefesselt wie Der Runenbrecher (The Gates of Winter). Das sieht man vielleicht auch an der Tatsache, dass ich es an einem Tag durchgelesen habe (und damit nebenbei den Ärger sämtlicher Familienmitglieder auf mich gezogen habe, weil ich nichts anderes gemacht habe außer zu lesen…).
Alle Handlungsstränge werden von Anthony wieder aufgegriffen und zu einem (scheinbaren) Ende geführt. Langsam entsteht das Mosaik, das sich im vorherigen Band lediglich abzeichnete, und man erkennt, wo jeder einzelne Stein bzw. Charakter seinen Platz hat.
Scheinbar mühelos gelingt es Anthony trotz der vielen Einzelhandlungen keine logischen Fehler einzubauen, alles in genauestens durchdacht. Bei scheinbaren Unmöglichkeiten (wieso reden Vani und Beltan auf der Erde Englisch?) findet man im Buch oder den Büchern davor die Antworten darauf (Vani lebte schon drei Jahre auf der Erde, Beltan konnte durch das Elfenblut die Sprache lernen). Gerade wegen der Komplexität, die man nach 10 Bänden auch erwarten darf, gibt der Autor manchmal selbst die Antwort und lässt einen seiner Charaktere Fakten aus den vorherigen Büchern wiederholen, aber eben nur genau jene, die auch für die Handlung wichtig sind.
Die Spannung, die sich schon im Vorgänger aufgebaut hat, wird hier fortgesetzt und ohne viele Ruhepunkte immer weiter vorangetrieben, bis zum dramatischen Finale, der Kampf gegen Mohg.
Doch ein Ass hat Anthony noch im Ärmel, denn wider Erwarten ist die Bedrohung noch nicht ganz abgewendet.

Stand: 10. Oktober 2012
Originaltitel: The Gates of Winter
Erscheinungsjahr: USA 2003, D 2004
Verlag: Knaur
Übersetzung: Andreas Decker
ISBN: 3-426-70276-2
Seitenzahl: 410