Das dunkle Fort

Cover des Buches "Das dunkle Fort" von Simon R. GreenZehn Jahre nach dem Dämonenkrieg herrscht mehr oder weniger Frieden im Hagreich, der Dunkelwald ist wieder ruhig, Dämonen werden kaum noch gesehen.
Doch dann reißt der Kontakt zu einem Fort ab, das einen Teil des Grenzwaldes zwischen Grundland und Hagreich bewacht. Eine Gruppe Ranger um Duncan MacNeil wird ausgeschickt um herauszufinden, was passiert ist.
Was sie dort finden, übersteigt all ihre Befürchtungen. Tief unter dem Fort lauert etwas Unvorstellbares, und es beginnt zu erwachen …

-“Es ist das Biest. Es weiß, was uns Angst macht.”-
Prolog

Leider muss ich sagen, dass ich mir den Folgeband doch etwas anders vorgestellt habe. Im Gegensatz zu Das Regenbogenschwert (Blue Moon Rising), dem ersten Band des Dämonen-Zyklus, bleibt Green hier durchweg ernst, es finden sich keine Ironie und Anekdoten, kein Witz oder Seitenhiebe auf andere Bücher. Der locker leichte Stil des Autors fehlt irgendwie ganz und ich war überrascht, wie todernst doch plötzlich alles geworden ist. Nicht, dass der Band jetzt von A bis Z schlecht geworden ist. Der Autor schafft es schon, den Leser wieder in seinen Bann zu ziehen und präsentiert eine durchaus spannende Geschichte. Aber ich vermisse eindeutig den Witz, den Green in seinem Vorgängerband so geschickt eingearbeitet hat.

Natürlich darf dann auch nicht die gewisse Portion Tragik fehlen, und so hat mehr als ein Charakter ein sehr schweres Leben hinter sich. Ganz nebenbei fand ich die Namen der Personen alle ein wenig zu englisch (Duncan, Constance, Giles, Jessica Flint…), in einem Land wie dem Hagreich (was ja nun recht wenig mit unserer Welt gemeinsam hat) fällt das doch ziemlich ins Auge.

Außerdem sind mir noch einige Unstimmigkeiten in der Übersetzung aufgefallen. War es z.B. im Regenbogenschwert der “Dunkelwald”, der die Menschen bedrohte, dann ist es nun der “Finsterholz” (!). Solche Kleinigkeiten stören den Lesefluss ungemein, da hätte der Übersetzer ruhig mal im anderen Band nachschlagen können.
Alles in allem also nur eine mäßige Fortsetzung, die lange nicht an den Vorgänger herankommt.

Stand: 11. September 2012
Originaltitel: Down Among the Dead Men
Erscheinungsjahr: UK 1993, D 2005
Verlag: Piper
Übersetzung: Michael Windgassen
ISBN: 3-492-26582-0
Seitenzahl: 301