Brücke der brennenden Blumen

Cover des Buches "Brücke der brennenden Blumen" von Tobias O. MeißnerEin neuer Auftrag führt das Mammut in den bizarren Thost-Wald. Die heimische Kaninchenpopulation hat sich dramatisch reduziert und das ganze Ökosystem ist bedroht. Da Rodraeg noch immer mit dem Tod ringt, brechen Bestar und Eljazokad auf, um sich mit dem Verbindungsmann im Thost zu treffen. Dort angekommen müssen sie feststellen, dass eben jener Selbstmord begangen hat. Völlig auf sich allein gestellt betreten sie den Thost, um herauszufinden, was dort vor sich geht. Doch niemand hätte sie auf den Schrecken vorbereiten können …

-Rot barg der Schnee den schwarzen Wald.-
Prolog

Nach drei Teilen durchbricht der Meißner nun erstmals das gewohnte Schema des Questelösens und widmet sich mehr der vielfach angedeuteten Hintergrundhandlung. Anstatt diese jedoch langsam nach und nach aufzudecken, werden sowohl die Protagonisten als auch der Leser ins kalte Wasser geschubst.

Teil 4 beginnt wie gewohnt mit einem Auftrag, jedoch reisen nur zwei der vier Personen dieses Mal los. Die übliche Handlung, also das Reisen, Erkunden und Nachfragen, endet abrupt nach etwa einem Drittel des Buches und macht einer ziemlichen wirren “zweiten Reise” (ohne jetzt zu viel verraten zu wollen) Platz. Die erinnert am Anfang ziemlich arg an einen Drogentrip, zu fantastisch und effektheischend werden Schlag auf Schlag neue Orte aus dem Boden gestampft, ohne dass man diese in einen Kontext bringen könnte. Im Laufe der Zeit werden aber viele Andeutungen und Gegebenheiten aus den vorherigen Büchern wieder aufgenommen und mit neuen Aspekten versehen. Ein richtiges Gesamtbild erhält man freilich noch nicht, aber das Flickenmuster nimmt langsam Gestalt an.
Zwar erhält man einige Antworten und endlich mehr als eine Ahnung, wie die so lange nur angedeutete Hintergrundhandlung aussehen könnte, letztendlich werden jedoch mehr neue Fragen aufgeworfen als alte beantwortet. Das Ziel der nächsten Bücher bleibt also weiterhin, Licht ins Dunkel zu bringen, aber man hat jetzt wenigstens das sichere Gefühl, dass wirklich mehr in den Büchern steckt als ein reines Questelösen. Ein entsprechender Epilog, der wie jedes Mal scheinbar keinerlei Bezug zur bisherigen Handlung hat, macht das Warten auf den nächsten Teil auch nicht leichter.

Stand: 09. September 2012
Erscheinungsjahr: 2007
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-26638-3
Seitenzahl: 376